1.3.5.3 Die Modalverben Die Modalverben bilden zusammen mit dem Infinitiv eines → Vollverbs das → Prädikat eines Satzes. ExamplesDie Kinder dürfen heute länger aufbleiben. Ich muss arbeiten. Er wollte euch besuchen. Sie bezeichnen eine Modalität, d. h. ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Subjekt des Satzes und der durch den Infinitiv ausgedrückten Verbhandlung. Die Tabelle zeigt die wichtigsten Modalitäten der einzelnen Modalverben: ExamplesModalverb:Modalität: → dürfen Erlaubnis, Vermutung → können Möglichkeit, Fähigkeit, Erlaubnis, Vermutung → mögen Wunsch, Einräumung, Vermutung → müssen Notwendigkeit, Vermutung → sollen Auftrag, Empfehlung, Eventualität, Vermutung → wollen Wille, Notwendigkeit Den Modalverben ähnliche Verben: → 1.3.5.3.7 'haben, sein' + 'zu' + Infinitiv → 1.3.5.3.8 Den Modalverben ähnliche Verben Für die Bildung der Verbformen der Modalverben siehe: → 1.3.1.1.c ModalverbenBesonderheiten bei den Modalverben Modalverben haben keinen → Imperativ. Modalverben können nicht ins → Passiv gesetzt werden. In den zusammengesetzten Zeiten wird das Partizip Perfekt durch den Infinitiv Präsens ersetzt, wenn es unmittelbar nach einem Infinitiv steht. Dies geschieht z. B. im Perfekt und Plusquamperfekt. ExamplesEr hat kommen wollen. NICHT: Er hat kommen gewollt.Sie hatten draußen spielen dürfen. NICHT: Sie hatten draußen spielen gedurft. Siehe auch: → 1.3.2.1.3.c Ersatzinfinitiv Wenn Modalverben wie Vollverben verwendet werden, handelt es sich meist um einen Satz, bei dem der Infinitiv weggefallen ist. ExamplesIch kann / darf / muss / will es (tun).Er kann gut Französisch (sprechen).Ich will / möchte ein Brötchen (haben / essen).Sie dürfen am Sonntag nicht ins Schwimmbad (gehen). Siehe auch: → 1.3.5.3.3.f 'mögen' als Vollverb → 1.3.5.3.6.e 'wollen' als Vollverb